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Tears For Fears

The Seeds Of Love

1989, Fontana

← Musik
80er-Nuggets 07.11.2024

Schon The Hurting, das erfolgreiche Debütalbum des Duos aus Bath, fiel aus dem Rahmen der typischen Synthie-Pop-Releases. Der Nachfolger und Millionen-Seller Songs From The Big Chair zeigte eine gereifte Band mit Talent zu wahren Pop-Hymnen. Mit The Seeds Of Love lieferten Tears For Fears dann schließlich eines der größten Alben der ausklingenden Achtziger Jahre ab!

Selten gelang es einer Band zu Beginn der Achtziger gleich vier erfolgreiche Singles aus einem Debütalbum zu koppeln. Roland Orzabal und Curt Smith schafften dies: „Suffer The Children“, „Mad Word“, „Pale Shelter“ und „Change“ stiegen allesamt hoch in die europäischen Charts ein und bescherten den Briten ein weit mehr als einen nur achtbaren Erfolg. Vier Jahre später folgte Songs From The Big Chair, das mit fünf (!) Auskopplungen auch die Spitzenpositionen der internationalen Charts erobern und vor allem mit „Shout“ und „Everybody Wants To Rule The World“ mehrere Millionen Verkäufe und massiv Airplays generieren konnte. Die anschließende, ausverkaufte Welttournee brachte vor allem Hauptsongwriter Roand Orzabal an die Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit. Nach einem Konzert in Kansas City setzte er sich nachts in die Hotelbar und hörte dort eine klavierspielende Sängerin, die „mit ihrer Stimme und einem einzigen Instrument, mehr Gefühle auslösen konnte, als wir mit unserer ganzen, aufgeblasenen Show“: Oleta Adams. Er fragte sie, ob sie am nächsten Album von Tears For Fears mitwirken wolle – eine Win-Win-Situation, wie sich weiter vier Jahre später herausstellen sollte. Orzabal produzierte 1990 ihr Debütalbum Circle Of One und legte damit den zweiten Baustein zur Solokarriere der in Seattle geborenen Soul- und Jazzsängerin. Der erste Baustein wurde jedoch mit Sowing The Seeds Of Love, das im Herbst 1989 veröffentlicht wurde und Oleta Adams als gleichberechtigte Vokalistin zum Gespann Orzabal/Smith präsentierte.
Darüber hinaus wartet das größtenteils in Peter Gabriels „Real-World“-Studios aufgenommene Konzeptalbum mit einem wahren Arsenal an illustren Gastmusikern auf: Phil Collins, Simon Phillips und Manu Katché am Schlagzeug, Pino Palladino am Bass, Nicky Holland an Piano und Keyboards, Robbie McIntosh und Neil Taylor an den Gitarren, Kate St. John an Saxofon und Oboe, Luis Jardim (Percussion), Tessa Niles und Carol Kenyon (Backing Vocals), Jon Hassel (Trompete) und viele mehr brachten ihre einzigartigen musikalischen Fertigkeiten in die komplex arrangierten Songs ein, die laut Orzabal ihre Bewunderung für die „Fab Four“ – den Beatles – ausdrücken sollten. Auch knapp 35 Jahre nach Veröffentlichung klingt The Seeds Of Love absolut auf der Höhe der Zeit und darf zu Recht zu den ganz großen Art-Pop-Highlights der Musikgeschichte gezählt werden.

Track Listing

Side A:

  1. Woman In Chains
  2. Badman’s Song
  3. Sowing The Seeds Of Love
  4. Advice For The Young At Heart

Side B:

  1. Standing On The Corner Of The Third World
  2. Swords And Knives
  3. Year Of The Knife
  4. Famous Last Words