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Sting

The Dream Of The Blue Turtles

1985, A&M Records

← Musik
80er-Nuggets 02.06.2025

Stings Solodebüt markiert nicht nur einen Wendepunkt im Schaffen des Police-Bassisten und Songwriters – The Dream Of The Blue Turtles setzte der bunten Welt des New Wave eine gehörige Portion Seriosität entgegen und erhob den Style-Pop der Achtziger Jahre endgültig zur ernsthaften Kunstform.

Was für eine Band The Police doch war! Das 1977 gegründete Trio – bestehend aus Andy Summers (Gitarre), Stewart Copeland (Schlagzeug) und Gordon Matthew Thomas Sumner aka Sting – feierte bereits mit dem Debütalbum I Advance Masked einen großen Erfolg. Auch alle nachfolgenden Alben wurden zu Megasellern, die Verkaufszahlen stiegen dabei beängstigend linear an. Während The Police von der Welt einfach nur als großartige Rockband wahrgenommen wurde, erarbeiteten sich die drei Briten bei Kollegen und Fachleuten einen Ruf als exzellente Musiker und jeweilige Meister ihres Fachs. Nach Ghost In The Machine machte sich dieses Image in diversen Solaktivitäten der einzelnen Bandmitglieder bemerkbar: Sting, der bereits erste Gehversuche als Schauspieler unternahm, und Copeland, der als Gastmusiker bei Peter Gabriel spielte, steuerten jeweils Beiträge zu unterschiedlichen Soundtracks bei und Summers veröffentlichte mit dem King-Crimson-Gitarrist Robert Fripp das Instrumentalalbum I Advance Masked. 1983 releaste The Police schließlich Synchronicity, das letzte und erfolgreichste Album der Band. Die anschließende Welttournee intensivierte die im Laufe der Zeit immer stärker werdenden Spannungen innerhalb der Band und man beschloss eine kreative Auszeit einzulegen, die nach Veröffentlichung der Best-Of-Kompilation Every Breath You Take schließlich zum endgültigen Aus führte.

Die „Auszeit“ nutzte Sting für die Aufnahmen zu seinem ersten Soloalbum. Diesen ging ein Treffen mit Eddy Grant, dem Kopf von The Equals, voran, in dem Sting die Musiker aus der Band des Trompeters Wynton Marsalis kennenlernte und nachhaltig von ihnen beeindruckt wurde. So reifte in ihm die Vorstellung, seine erstes Werk unter eigenem Namen mit Jazzmusikern zu erarbeiten. Branford Marsalis (Saxophon), Kenny Kirkland (Keyboards), Darryl Jones (Bass) und Omar Hakim (Schlagzeug), eine Art Supergroup des Jazz, folgten seinem Ruf. Das Resultat der ersten Zusammenarbeit, das noch auf Jahre den Sound von Sting prägen sollte, hatte es in sich: The Dream Of The Blue Turtles konnte sich sowohl in den USA und auf der Insel als auch überall in Europa in den Top Ten der Albumcharts festsetzen. Weltweit wurde das Album 13 mal mit Platin und 4 mal mit Gold ausgezeichnet. Auch die drei Singleauskopplungen – „If You Love Somebody Set Them Free”, der Opener des Albums, „Russians”, in dem Sting die Ängste des Kalten Krieges thematisiert und eine Passage von Sergej Prokofjew zitiert, sowie „Moon Over Bourbon Street”, das von Anne Rices Roman „Interview mit einem Vampir“ inspiriert ist – konnten, auch dank massiver MTV-Videorotation, beachtliche Erfolge verzeichnen. Vielleicht ist der spektakuläre Erfolg von The Dream Of The Blue Turtles dem Überraschungseffekt zu verdanken – kein Police-Fan hatte wohl mit einer stark Jazz-beeinflussten Platte mit anspruchsvollen Texten über Krieg, Elend und blauen Reptilien gerechnet. Die Wahrheit ist jedoch, dass Sting einfach nur unglaublich gute und eingängige Popsongs schrieb und seinen Mitmusikern den Raum gab, diese meisterlich auszustaffieren. Er selbst klingt dabei wie entfesselt: Seine Stimme scheint die neugewonnene Freiheit mit jeder Farbe auszukosten und präsentierte eine Variabilität, die man frühestens bei Synchronicity hätte erahnen können. Die beiden Nachfolgealben Nothing Like The Sun und The Soul Cages konnten das Niveau des Erstlings gerade noch halten, doch der Magie The Dream Of The Blue Turtles konnte später kein Album in der brillanten Sting-Diskografie wirklich etwas entgegensetzen.

Track Listing

Side A:

  1. If You Love Somebody Set Them Free
  2. Love Is The Seventh Wave
  3. Russians
  4. Children’s Crusade
  5. Shadows In The Rain

Side B:

  1. We Work The Black Seam
  2. Consider Me Gone
  3. The Dream Of The Blue Turtles
  4. Moon Over Bourbon Street
  5. Fortress Around Your Heart