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Nick Cave and the Bad Seeds

Wild God

Bad Seed/Play It Again Sam Rough Trade

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Album 06.01.2025

Seit 1983 zählt das Schaffen von Nick Cave And The Bad Seeds – mit Ausnahme von einigen wenigen Irrläufern und trotz wechselnder Besetzung – zum Besten, das die intelligente Popmusik zu bieten hat. Mit Wild God allerdings, dem 18ten (!) Studioalbum der Band, hat sich der gebürtige Australier selbst übertroffen!

Der 1957 in Warracknabeal, Victoria geborene Musiker, Dichter und Schriftsteller schaffte es immer wieder, sich selbst neu zu erfinden und sein Publikum sowie die Fachmedien zu überraschen. Fünf Jahre nach dem von den Fans und Presse gefeierten Ghosteen (2019), das hauptsächlich der Studiokooperation zwischen Nick Cave und Warren Ellis entstammt, trommelte Cave wieder die „Bad Seeds“ zusammen – Wild God ist das erste Studioalbum seit Skeleton Tree (2016) in der Martyn P. Casey (Bass), George Vjestica (Gitarre) und Thomas Wydler (Schlagzeug) für die Aufnahme vorgesehen waren. Casey konnte sich nicht kurzfristig von seinen Verpflichtungen loseisen, sodass Cave und Ellis, die das Album produzierten, Colin Greenwood von Radiohead anfragten. Dieser erklärte sich einverstanden und kam pünktlich zu den ersten Sessions, die im November 2023 in den Soundtree Studios in Shoreditch, London stattfanden. Später stieß Casey dazu und spielte den Großteil der Bass-Spuren für das Album selbst ein.
Wild God unterscheidet sich merklich von früheren Releases: Cave, der schon immer einen Hang zur Theatralik hatte, ließ sich in Sachen „opulente Arrangements“ nicht lumpen: Texte, Instrumentierung, Songstrukturen… die ganz große Geste ist omnipräsent! Bereits der Einstiegstrack „Song Of The Lake“, deutet an, dass Nick Cave And The Bad Seeds diesmal keine Gefangenen machen wollen. Chöre, Streicher- und Bläserarrangements drücken den Hörer emotional an die Wand, Cave schmachtet vor sich hin, als sei „Frogs“ der letzte Song, den er jemals singen würde. Nichts von dem, rein gar nichts klingt aufgesetzt oder gar unglaubwürdig – im Gegenteil: Nick Cave singt sich nicht nur den Schmerz von der Seele. In all der Inbrunst liegen (Selbst-)Verständnis, Empathie und Zuversicht, wenn auch von den für Cave typischen Zweifeln durchdrungen. Wild God ist das bewegende Statement eines außergewöhnlichen Künstlers, der furchtbare Schicksalsschläge zu verkraften hat und versucht seinen Frieden damit zu machen, indem er das Individuum in einem größeren Kontext, vielleicht sogar im Göttlichen, aufgehen lassen will. Diese Absicht, sofern korrekt interpretiert, ist ehrenhaft und authentisch. So verwundert es nicht, dass das Album in Belgien, den Niederlanden und der Schweiz die Charts anführte und sich europaweit in den Top Ten etablieren konnte. Wild God erhielt bei den 67ten Grammy-Awards-Preisverleihungen zwei Nominierungen: für das beste Alternative-Music-Album sowie die beste Alternative-Music-Performance („Song Of The Lake“) und wurde darüber hinaus für den Australian Music Prize 2024 nominiert – eine Verneigung der Fachmedien vor diesem überragendem Album, das auch von Genuin Audio das Prädikat „Album des Jahrs“ verdient!

Album-Formate

Download/Streaming https://www.qobuz.com/de-de/album/wild-god-nick-cave-the-bad-seeds/s52im2jd0rfwa
LP BS023V
CD BS023CD