Naïssam Jalal

Naïssam Jalal, Tochter syrischer Einwanderer, wurde n Frankreich geboren und erhielt schon als kleines Kind eine klassische musikalische Ausbildung und begann sich im Alter von 17 Jahren – inspiriert von John Coltranes Album Olé – mit Improvisation auseinanderzusetzen. Zwei Jahre später reiste sie nach Damaskus, um dort am Großen Musikinstitut Unterricht auf der Ney, einer arabischen Endkantenflöte ohne Mundstück, zu nehmen. Ihr Weg führte sie anschließend nach Ägypten, wo sie klassische arabische Musik studierte. 2006 kehrte sie schließlich nach Frankreich zurück und nahm drei Jahre später ihr Debütalbum auf. Mit der Gründung ihrer Band Rhythms Of Resistance und der zweiten Veröffentlichung „Beirut“ avancierte sie in Frankreich schnell zum Kritikerliebling und machte auch außerhalb der Landesgrenzen in den Jazzmedien von sich reden. Healing Rituals, das inzwischen neunte Release von Naïssam Jalal, wurde in einer Zeit geschrieben, als sie einige Wochen im Krankenhaus verbringen musste und dies zum Anlass nahm, die Wirkung von Musik auf ihren physischen und psychischen Heilungsprozess zu beobachten. Das Ergebnis, mit Ausnahme des Schlagzeugs eingespielt von einer klassisch-kammermusikalischen Quartettformation, ist schlichtweg von überwältigender Schönheit, Kraft und positiver Intensität. Naïssam Jalals Kompositionen, die sich den heilenden Ritualen und mythischen Orten in der Natur widmen, scheinen Raum und Zeit augenblicklich aufzulösen. Clément Petits Cello, Claude Tchamtchians Kontrabass und Zaza Desiderios Drums kommunizieren auf beeindruckend natürliche Weise miteinander und schaffen gemeinsam mit Jalals Flötenspiel und Gesang ein harmonisches Klanguniversum, in der Orient und Okzident, Tradition und Moderne sowie Folklore und Jazz keinerlei Widersprüche oder Abgrenzungen kennen. Auch wenn der Begriff „Meisterwerk“ von der Fachpresse zu Recht überstrapaziert wird: Healing Rituals zählt zum Besten, das man im Genre Weltmusik jemals gehört hat!

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