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Grace Jones

Slave To The Rhythm

1985, ZTT/ Manhattan Island Records

← Musik
80er-Nuggets 01.02.2024

Mit Ende der Siebziger Jahre schien die Idee des Konzeptalbums auszusterben – bis Trevor Horn diese wieder "salonfähig" machte. Einen außergewöhnlichen Glanzpunkt seiner Produzentenkarriere setzte er sicherlich mit seiner Arbeit zu Slave To The Rhythm, ein Album das die jamaikanische Sängerin Grace Jones endgültig in den Pop-Olymp katapultierte!

1948 in der Nähe von Kingston geboren, zog es die Eltern von Grace Beverly Jones Mitte der Fünfziger Jahre in die USA. Grace Jones und ihre vier Geschwister wuchsen zunächst in Jamaika auf, bis ihre tief religiösen Eltern diese Anfang der 1960er Jahre in die Vereinigten Staaten holten. Im College entdeckte Jones ihr Interesse am Theater, arbeitete unter dem Pseudonym „Grace Mendoza“ als Go-Go-Tänzerin bevor sie als Model entdeckt wurde. Auf einer Show des Modedesigners Issey Miyake präsentierte sie sich, mit dem von Tom Moulton produzierten Song „I Need A Man“, erstmals als Sängerin. Moulton nahm sie unter Vertrag und veröffentlichte drei Disco-lastige Alben mit ihr, bevor sie es zu Chris Blackwells Island Records zog. Drei weitere, New-Wave- und Reggae-geprägte Longplayer folgten. Während die Filmindustrie sie für sich entdeckte („Conan der Zerstörer“, „James Bond 007 – Im Angesicht des Todes“) erregte sie Trevor Horns Aufmerksamkeit. Diesem schwebte eine Grace-Jones-„Autobiographie“ in Form eines Konzeptalbums vor, das aus den jeweiligen Bausteinen des von Bruce Woolley geschriebenen Titelsongs „Slave To The Rhythm“ bestehen sollte – eine Idee, die Horn ursprünglich für Frankie Goes To Hollywood vorgesehen hatte. Während des Aufnahmeprozesses zum Album produzierte Trevor Horn gemeinsam mit Produzentenkollege Steven Lipson ungefähre jede Woche eine andere Version des Songs – ein kostspieliges Unterfangen, da sich die Produktionskosten dadurch auf insgesamt knapp 3 Millionen (!) US-Dollar aufblähten. Das musikalisch zwischen Funk und R&B angesiedelte Album setzte produktionstechnisch neue Maßstäbe. Horn und Lipson nutzten dabei sämtliche Errungenschaften der neuesten polyphonen Synthesizer und Aufnahmetechniken – ganz zu schweigen vom Staraufgebot an Gastmusikern: Die Ambrosian Singers, Peter Banks, Guy Barker, J.J. Belle, David Gilmour (Pink Floyd), Glenn Gregory (Heaven 17), Luis Jardim, Richard sowie Tessa Niles, Jamie Talbot, Phil Todd und viele andere Meister ihres Fachs drückten sich dabei die Klinke zum Aufnahmestudio in die Hand. Obwohl Trevor Horn schon immer einen Hang zum Opulenten zeigte, trieb er es mit seiner Verspieltheit auf eine neue Spitze: Slave To The Rhythm wurde zu Grace Jones kommerziell erfolgreichstem Album, die dazugehörige Singleauskopplung zu Jones größtem Charterfolg. Fast 40 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung hat Slave To The Rhythm nichts von seiner musikalischen und klanglichen Faszination verloren: komplex, sexy, mysteriös, außergewöhnlich. Mit einem Wort: bahnbrechend!

Track Listing

Side A:

  1. Jones „The Rhythm“
  2. The Fashion Show
  3. The Frog And The Princess
  4. Operattack

Side B:

  1. Slave To The Rhythm
  2. The Crossing (Oohh, The Action…)
  3. Don’t Cry – It’s Only The Rhythm
  4. Ladies And Gentlemen: Miss Grace Jones