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Depeche Mode

Violator

1990, Mute Records

← Musik
80er-Nuggets 05.08.2024

Strenggenommen zählt das siebte, am 19. März 1990 veröffentlichte Album der britischen Synthie-Pop-Band nicht mehr zu den Achtzigern. Stilistisch aber wohl… und für Dave Gahan, Martin L. Gore, Alan Wilder und Andrew Wilder bildet es Abschluss und Krönung eines Jahrzehnts, das sie zu einer wahren Supergroup heranwachsen ließ.

Was sich mit Music For The Masses bereits andeutete – Depeche Mode spielten im ausverkauften Rose Bowl Stadium in Pasadena, USA, zum Abschluss der dazugehörigen Welttournee, vor knapp 70.000 (!) Zuschauern – wurde nach Violator zur Routine: Die Briten spielten von nun an auch in Stadien – eine echte Seltenheit für Synthesizer-basierte Bands. Doch der Weg dahin war beschwerlich: Das Quartett musste nach dem großen Achtungserfolg des Debütalbums Speak & Spell erstmal den Weggang ihres Masterminds Vince Clarke verkraften und sich mit A Broken Frame und Construction Time Again einen anderen musikalischen Ansatz suchen. Die neue Handschrift wurde mit Some Great Reward gefunden, mit Black Celebration verfeinert und führte schließlich mit Music For The Masses zum ersten großen kommerziellen, internationalen Durchbruch. Doch mit Erfolg von Violator haben selbst Gahan, Gore, Wilder und Fletcher nicht gerechnet: 15 Millionen Einheiten von Violator gingen über die Ladentische dieser Welt und von nun an war nichts mehr wie es vorher war.

Alle vier Singleauskopplungen – „World in My Eyes“, „Policy Of Truth“, „Enjoy The Silence“ und „Personal Jesus“ – konnten sich hoch in Singlecharts behaupten. Doch es war vor allem „Personal Jesus“, das markante Spuren hinterließ: Nicht nur, dass es nachträglich durch die Coverversionen von Johnny Cash und Marilyn Manson zu Ruhm und weiteren Ehren gelang. Das von Flood (U2, New Order, Soft Cell, Nick Cave & The Bad Seeds, Placebo, Killers u. v. m.) produzierte „Personal Jesus“ wurde zur erfolgreichsten 12″-Vinyl in der Geschichte der Warner Music Group und steht für den überraschenden Einzug von Gitarrensounds in den Klangkosmos von Depeche Mode – ein Stilelement, das die Band fortan nicht mehr verlassen sollte. Obwohl in erster Linie Martin L. Gore nach wie vor für das Songwriting verantwortlich zeichnete, ließen die Aufnahmen zu Violator genügend Raum für den kreativen Input aller Bandmitglieder und Mitwirkenden. Dies erklärt wohl auch das große „Geheimnis“ von Violator: die perfekte Synthese aus anorganischer Elektrokühle und natürlichem Instrumentensound – ein Verdienst, das ein Stückweit dem New Yorker DJ Francois Kevorkian, der bereits mit Kraftwerk an deren Album Electric Café gearbeitet hatte, zuzurechnen ist. Violator blieb bis heute der bestverkaufte Longplayer in der Depeche-Mode-Diskografie. Aber mit Songs Of Faith And Devotion sollte das künstlerisch ambitionierteste Album der Band noch folgen…

Track Listing

Side A:

  1. World In My Eyes
  2. Sweetest Perfection
  3. Personal Jesus
  4. Halo
  5. Waiting For The Night

Side B:

  1. Enjoy The Silence
  2. Policy Of Truth
  3. Blue Dress
  4. Clean
  5. Bring Your Love Down (Didn’t I)