Boytronic

Inspiriert vom britischen New Wave und Acts wie Depeche Mode, Visage und den Pet Shop Boys, gründeten Holger Wobker aka Bryllyant Berger und Peter Swatzki in Hamburg im Jahr 1983 ihr Bandprojekt Boytronic. Die ersten Demos fanden bei Mercury Records großen Anklang, sodass sich die Plattenfirma dazu entschloss, das unter der Regie von Hans Siegfried Koppold und mithilfe der Tronic Twins (Klaus Stockhausen, Klaus Dufke) entstandene Debütalbum The Working Model noch im gleichen Jahr zu veröffentlichten. Die erste Single-Auskopplung – „You“ – erreichte relativ schnell Platz zehn der deutschen Singlecharts und konnte sich dort drei Wochen behaupten. Die parallel dazu veröffentlichte Maxi-Single mit der „Extended Version“ des Tracks und der B-Seite „Trigger Track“ zählt zu den von Club-DJs am meisten aufgelegten Twelve-Inches der Achtziger Jahre. Die Nachfolge-Single „Diamonds And Loving Arms“ floppte leider genauso, wie das von Bobby Orlando produzierte The Continental – dem zweiten Longplayer der Band.

Interessanterweise füllten auch die beiden Albumtracks „Luna Square“ und „Red Chips“ die deutschen und vor allem britischen Klubtanzflächen. Die Plattenfirma konnte sich jedoch, aufgrund der enttäuschen LP-Verkaufszahlen, nicht dazu entscheiden, diese als Singles auszukoppeln. Wieso und weshalb The Working Model weitgehendst unter dem Radar der Öffentlichkeit flog, gilt vielen Musikjournalisten und -experten nach wie vor als Rätsel, hatte die Fast akzentfreien Songs der Hamburger einen durchaus eigenständigen Charakter und großes Hitpotential. Später sollten den im gleichen Jahr gegründeten, Bands Camouflage, die sich sehr nah am Sound von Depeche Mode orientierten, und vor allem Alphaville die deutlich größeren Erfolge zuteilwerden. Dennoch bleibt The Working Model eins der spannendsten deutschen Musikalben dieser Ära, dem die Zeit nichts anhaben konnte.

Track Listing

Side A:

1. Recycled
2. Luna Square
3. Diamonds And Loving Arms
4. Red Chips

Side B:

5. You
6. (I Want To Live) In Harmony
7. My Baby Lost Its Way
8. You’re The One Who Stays
9. At Last