Black Midi

Black Midi haben es dem Hörer nie einfach gemacht. Bereits das 2019 veröffentlichte und für den renommierten „Mercury Prize“ nominierte Debütalbum Schlagenheim entzog sich den üblichen Rock-Kriterien und schlug dadurch hohe fachmediale Wellen.

Mit einer so noch nicht gehörten Mischung aus Post-Punk, Experimental-, Progressive- und Noise-Rock sowie energiegeladenen Live-Performances erspielten sich Bandleader Geordie Greep (Vocals, Gitarre), Cameron Picton (Vocals, Bass, Synthesizer), Matt Kwasniewski-Kelvin (Vocals, Gitarre) und Morgan Simpson (Schlagzeug) schnell eine eingeschworene Fangemeinde, die Schlagenheim in die Top 50 der UK-Albumcharts hievten. Das Nachfolgealbum Calvacade sorgte 2021 endgültig für Irritationen: Mit Krautrock-Einflüssen, Jazz-Sprenkeln und noch unerbittlicheren Tempowechseln schien Black Midi der Musikwelt mitteilen zu wollen, dass man nicht vorhabe, sich in irgendeiner Weise zu zügeln – eine Botschaft, die sich nun mit Hellfire bestätigt! Durch Kaidi Akinnibi (Saxofon) und Seth Evans (Keyboards) ergänzt, größerem Jazz-Einfluss und mit Country-, Funk-, Folk- und Flamenco-Elementen angereichert schlagen die Brixtoner einen Weg ein, der auch Frank Zappa und den Mothers Of Invention zu Ehre gereichen würde.

Bei aller Unruhe die Black Midi stiften wollen: Das „Höllenfeuer“, das die Jungs auf den nichtsahnenden Hörer loslassen, ist von einer klaren Vision beseelt, dramaturgisch meisterlich umgesetzt und absolut virtuos gespielt. Langeweile? Fehlanzeige! Mr. Bungle? Das war gestern! Hellfire ist nüchtern und trunken zugleich, rüpelhaft und zart, nachdenklich und wütend, besonnen und hysterisch, sonnendurchflutet und apokalyptisch. Kurzum: ein Album zwischen Genie und Wahnsinn, das höllisch Spaß macht!

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