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Another Sky

Beach Day

Virgin Music/Universal Music/Fiction Records/Republic Records

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Album 04.03.2024

2 Studentinnen und 2 Studenten der Musik tun sich zusammen und schreiben eins der spannendsten Rockalben der jüngeren Vergangenheit! Zu schön, um wahr zu sein? Mitnichten! Kaum ein anderes Album versetzte die Kritiker vor knapp 3 Jahren so sehr in Verzückung wie I Slept On The Floor, dem Debüt der Londoner Formation Another Sky. Mit Beach Day liegt nun der zweite Longplayer vor – und der hat es faustdick in sich!

2014 setzten die vier Kommiliton:innen Catrin Vincent (Gesang, Piano, Gitarre), Jack Gilbert (Gitarre), Naomi Le Dune (Bass) und Max Doohan (Schlagzeug), die an Goldsmiths/Universität London Musik studierten, den Startschuss für das, was hoffentlich noch zu einer riesengroßen Karriere führen wird. Denn so sehr die Fachmedien das in 2020 veröffentlichte Debütalbum I Slept On The Floor sowie die beiden Vorgänger-EPs Forget Yourself und Life Was Coming In Through The Blinds abfeierten, so sehr genießen sie, vor allem hierzulande, noch eher einen Insiderstatus. Das sollte sich mit Beach Day ändern, denn der Nachfolger bietet alle Zutaten, die einen „Big Player“ ausmachen: aufrichtig emotionale Songs, hymnische Melodien und großartiges Handwerk.

Auf den ersten Blick impliziert das Albumcover einen netten, „kommst-heut-nicht-kommst-morgen“-Tag am meereswellenberuhigten Strand. Doch stille Wasser sind bekanntermaßen tief: Die Produktion, tendenziell weich und freundlich gehalten, steht im krassen Kontrast zu den Texten und der Vielschichtigkeit der Indie-(Post)rock-gefärbten Songs. Wie auch bei I Slept on The Floor bleiben Schmerz, Trauer, Verzweiflung und das Aufbäumen dagegen die inhaltlichen Kernthemen, der Catrin Vincent in unvergleichlicher Art und Weise Ausdruck verleihen kann. Hinter diesem scheinen persönliche Hiobsbotschaften, der Verlust des Studios und ein Musikantenleben am Rande des Existenzminimums zu stecken – Schicksalsschläge, bei der so manche Band die Flinte ins Korn geworfen hätte. Doch ein Aufgeben wäre ein herbe Verlust für die Musikwelt, denn das Geschmäcklerische hin oder her: Catrin Vincent ist eine Jahrhundertsängerin mit unverwechselbarem Wiedererkennungswert. Mal elfenhaft zart in sich gekehrt, mal extrovertiert und bedrohlich gelingt es ihr den melodramatisch inszenierten, aber komplett auf den Punkt gebrachten Songs authentisch pulsierendes Leben einzuhauchen. Mein lieber Herr Gesangsverein, das Jahr ist noch lang… aber was soll in Sachen Rockmusik nach Beach Day jetzt noch kommen?