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ABC

The Lexicon Of Love

1982, Neutron Records/Vertigo/Mercury

← Musik
80er-Nuggets 04.03.2024

Herrlich verspielt, unbestreitbar liebevoll, oft zynisch, manchmal böse: ABCs The Lexicon Of Love zählt zu Recht zu den absoluten Meisterwerken der Achtziger-Jahre. Ein Album, wie es nur Queen hätte schreiben können – wenn sich die Mannen um Freddie Mercury zu dieser Zeit für die aufkommende New-Wave-Bewegung interessiert hätten.

Als im Oktober 1981 Schlagzeuger David Robinson, kurz nach Veröffentlichung der Debütsingle Tears Are Not Enough, die gemeinsam mit Martin Fry gegründete Band ABC verließ, fürchtete die Plattenfirma das Aus für die vielversprechenden Newcomer. Mit David Palmer konnte jedoch schnell adäquater Ersatz gefunden werden. Als Produzenten konnte man den damals noch nicht zu Ruhm und Ehren gekommen Trevor Horn gewinnen. Dieser brachte wiederum den Toningenieur Gary Lanagan sowie die Arrangeurin und Keyboarderin Anne Dudley ins Studio – mit weitreichenden Folgen: Die Produktion des ABC-Erstlings bildete zugleich den Startschuss für die Gründung von ZTT-Records und von „The Art Of Noise“. Die beiden nachfolgenden Single-Auskopplungen „Poison Arrow“ und „The Look Of Love (Part One)“ platzierten sich sofort in den Britischen Top-Ten und gaben damit die Produktionsmarschroute für den Longplayer vor: The Lexicon Of Love sollte ein Konzeptalbum werden, das die emotionale Trennung von Martin Frys Lebensgefährtin thematisiert. Gesagt, getan! Die von Fry (Gesang, Keyboards) und Mark White (Gitarre, Keyboards) entworfenen Songskizzen nahm sich Anne Dudley zur Brust und arrangierte diese orchestral mit Hilfe des Fairlight CMI (Computer Musical Instrument). Die opulente Soundästhetik des Albums trügt: Lediglich bei vier der zehn Albumtracks wurden echte Streicher eingesetzt! Dennoch gelang es der Band und dem Horn-Team ein Hollywood-opereskes Liebesepos zu inszenieren, das nicht nur im legendären Albumcover gipfelte: The Lexicon Of Love, 1982 veröffentlicht, schoss auf Platz 1 der Britischen Charts und konnte sogar in den USA Platz 24 der Albumcharts erobern – für Acts aus den UK keine Selbstverständlichkeit.

The Lexicon Of Love vereint Glam und Glitter, Lyrik und Prosa, Funk und Soul wie kein zweites Album in der Geschichte der Eighties. Dass es dabei vor Spielwitz und Geistreichtum nur so sprüht, ist vor allem Frys und Horns Unbefangen- und Unbekümmertheit gegenüber Popklischees und -konventionen zu verdanken. Der Alleinstellungsstatus des Albums bewegte Steven Wilson (The Porcupine Tree) dazu, The Lexicon Of Love soundtechnisch zu veredeln: Das im Jahr 2023 veröffentlichte Re-Release beinhaltet einen Dolby-Atmos-, DTS-HD-Master-Audio 5.1-Mix (96 kHz/24 Bit) sowie einen neuen Stereo-Mix in Hi-Res (96 kHz/24 Bit), einen instrumentalen Stereo-Remix in in Hi-Res (96 kHz/24 Bit) und den 1982-Stereo-Mix in Hi-Res (96 kHz/24 Bit).

Track Listing

Side A:

  1. Show Me
  2. Poison Arrow
  3. Many Happy Returns
  4. Tears Are Not Enough
  5. Valentine’s Day

Side B:

  1. The Look Of Love (Part One)
  2. Date Stamp
  3. All Of My Heart
  4. 4 Ever 2 Gether
  5. The Look Of Love (Part Four)